Dortmund/Prag. Pünktlich zum 100. Todestag des Prager Schriftstellers Franz Kafka am 3. Juni wurde eine der größten ihm zu Ehren errichteten Skulpturen in seiner Heimatstadt restauriert. Die „Statue Franz Kafka Kopf“ ist eine fast elf Meter hohe Spiegelskulptur des Künstlers David Černý aus dem Jahr 2014. Die Skulptur ist ein sogenanntes kinetisches Kunstwerk, bei dem sich 42 verspiegelte Edelstahlplatten unabhängig voneinander bewegen. Die reibungslose und zuverlässige Bewegung der Platten wird durch 42 Großwälzlager von Rothe Erde gewährleistet.
Der Kopf steht in der Mitte der tschechischen Hauptstadt und ist dem Aussehen des berühmten Schriftstellers nachempfunden. Zu jeder vollen Stunde bewegen sich die 42 Edelstahlplättchen lautlos und bilden jedes Mal eine völlig neue Form. Das Gesicht verändert sein Aussehen bis zur Unkenntlichkeit, um dann nach etwa 15 Minuten wieder in seine ursprüngliche Form zurückzukehren. „Die Idee des sich drehenden Kopfes mit seinen verschiedenen Erscheinungsformen basiert auf einem der wichtigsten Werke Kafkas, ‚Die Verwandlung‘“, sagt Ľubomír Púček, leitender Konstrukteur bei thyssenkrupp rothe erde Slowakei. „Wir sind natürlich sehr stolz darauf, Teil eines der meistbesuchten Denkmäler in Prag zu sein.“ Nicht nur das Aussehen des Denkmals und sein Bezug zu einem der berühmtesten Söhne der Stadt machen die Skulptur so einzigartig: „Der ‚Franz-Kafka-Kopf‘ trägt den Beinamen ‚Prags technisches Wunder des 21. Jahrhunderts‘, was nicht zuletzt auf unsere Produkte zurückzuführen ist“, so Ľubomír Púček.
Die 42 Edelstahlplatten werden jeweils einzeln gesteuert und wiegen zusammen 39 Tonnen. Nicht nur optisch, auch technisch hat es das Kunstwerk in sich: Es kommen Lösungen aus der Industrieautomation und Robotik zum Einsatz. Komplettiert wird der Schwenkmechanismus durch die in der Slowakei entwickelten und produzierten Großwälzlager von Rothe Erde. In den vergangenen fünf Monaten wurde das gesamte Kunstwerk demontiert und restauriert, wobei der ausgeklügelte Drehmechanismus im Mittelpunkt der Arbeit stand. 42 Großwälzlager mit Innenverzahnung und Durchmessern von 1615 mm und 888 mm wurden eingesetzt, um die Spiegelscheiben reibungslos in Rotation zu versetzen. „Die Lager wurden speziell für diese Anwendung hergestellt und für den Einsatzzweck modifiziert“, erklärt Ľubomír Púček. Die größte Herausforderung bei der Generalüberholung war nicht nur der komplexe Mechanismus, sondern auch das beträchtliche Gewicht der zahlreichen Bauteile.