Auf die Empfehlung von Freunden habe ich mich direkt nach meinem Realschulabschluss bei thyssenkrupp rothe erde beworben. Mein Kindheitstraum war es, später als Zugführer zu arbeiten. Aus diesem Grund machte ich mein erstes Praktikum bei einer Eisenbahngesellschaft. Doch das Praktikum entwickelte sich in eine völlig andere Richtung: Anstatt die Tätigkeit des Zugführers näher kennenzulernen, hat mich die Arbeit des Zerspanungsmechanikers im Betrieb angesprochen, und ich hatte meinen Ausbildungsberuf gefunden.
Schon in der Schule hatte ich Technik-Unterricht und habe in meiner Freizeit oft an meiner Modelleisenbahn gebastelt. Mit Ausbildungsbeginn habe ich zum ersten Mal an einer großen Maschine gearbeitet. Die Bedienung und das Schreiben von eigenen Programmen für CNC-Maschinen war etwas ganz Neues für mich. Bereits in der Ausbildung übernehmen wir Auszubildenden viel Verantwortung und sind eigenständig für die Fertigung an unserer Maschine zuständig
In der Ausbildungswerkstatt erleben wir jeden Tag neue Herausforderungen, und es wird nie langweilig. Erst vor kurzem haben wir gemeinsam mit einer Hochschule ein Projekt durchgeführt, für welches wir Teile eines Propellerflugzeugs aus Aluminium gefertigt haben. Das Modellflugzeug wird nun in Seminaren an der Hochschule eingesetzt, und die Studenten können ihr theoretisches Wissen direkt am Modell anwenden. Die Kooperation zwischen Forschung und Praxis ist für uns Auszubildende nicht nur abwechslungsreich und spannend, sondern unterstreicht zudem die innovative Ausrichtung bei thyssenkrupp rothe erde. Im Mittelpunkt steht die Arbeitssicherheit, und wir Auszubildende lernen von Beginn an die hohen Standards kennen.
Jeder Morgen startet mit dem Anschalten meiner Maschine. Innerhalb der Ausbildungswerkstatt wechseln wir die Maschinen in mehrwöchigen Abständen. Wenn mir die Zeichnungen für den aktuellen Auftrag vorliegen, hole ich den Werkstoff aus dem Magazin. Nach dem Einspannen des Rohmaterials in die Maschine schreibe ich das Programm. Sobald die Bearbeitung abgeschlossen ist, führe ich eigenständig die Endkontrolle durch. Mein täglicher Begleiter ist mein Tabellenbuch, mit dem ich die Schnittdaten für das jeweilige Teil ermittle. Ich muss selbstständig die Drehzahl und den Vorschub berechnen und die Schnitttiefe im Tabellenbuch nachschauen. Äußerst spannend finde ich die Prüfverfahren in der Qualitätssicherung. Das Material wird vor und nach der Verarbeitung geprüft. Um Risse im Produkt zu erkennen, führen wir beispielsweise eine Ultraschallprüfung durch oder messen die Rauheit der Oberfläche. Wichtig ist die kontinuierliche Dokumentation der Arbeitsschritte, damit die Kundinnen und Kunden einzelne Abläufe nachvollziehen können.
… Miteinander! Jeder von uns arbeitet zwar an seiner Maschine, aber nur gemeinsam können wir komplexe Aufträge erfolgreich abschließen. Mit vielen Auszubildenden bin ich privat befreundet, und wir unternehmen gemeinsame Aktivitäten in der Freizeit. Bereits in der Einführungswoche wird darauf geachtet, dass wir zu einem Team zusammenwachsen. Bei einem Ausflug in ein Freilichtmuseum haben wir uns gegenseitig kennengelernt. Ein Highlight ist die jährliche Weihnachtsfeier der Ausbildung, bei der alle Auszubildenden zusammen mit dem Ausbilderteam das Jahr ausklingen lassen. An den Maschinen arbeiten wir nicht nur alleine, sondern lernen auch neue Auszubildende an oder zeigen Schülerpraktikanten die Funktionsweise der Anlagen. Die Ausbilder sind immer ansprechbar und haben jederzeit ein offenes Ohr für Fragen und Probleme. Ich bin froh, meine Ausbildung in einer so angenehmen Umgebung absolvieren zu dürfen.
In meiner Ausbildung genieße ich viel Freiraum und übernehme Verantwortung für die Planung und Fertigung. Das Team der Auszubildenden unterstützt sich gegenseitig, und wir sind zu einer starken Gemeinschaft zusammengewachsen. Das „Wir-Gefühl“ ist in der Ausbildungswerkstatt deutlich zu spüren.